Insgesamt große Zufriedenheit mit dem Homeschooling.
Der Distanzunterricht an der Stadtteilschule Bahrenfeld funktioniert nachweislich gut – erreicht aber nicht die Zufriedenheit und die Wirkung wie der normale Schulbetrieb.
Ende Januar befragten wir in einer großen Erhebung die Schüler_innen, die Elternschaft und die Lehrkräfte und Pädagog_innen zum Fernunterricht. Wir wollten herausfinden, bei welchen Aspekten wir auf einem guten Weg sind und wo noch weiterer Steuerungsbedarf besteht.
Hohe Beteiligung und positive Wahrnehmung unserer Lernplattform I Serv
Die erste gute Nachricht ist die hohe Beteiligung insbesondere von Seiten der Schüler_innen an unserer Umfrage (rund 733 Schüler_innen, etwa 72 %). Es beteiligten sich etwa 90 Eltern vor allem der Unterstufe und etwa 70 Pädagog_innen. Ein kleiner Wehrmutstropfen an dieser Stelle liegt in der Annahme, dass insbesondere jene Schüler_innen, denen das stärker selbständige Arbeiten zu Hause besonders schwer fällt, vermutlich weniger häufig an der Umfrage teilgenommen haben. Wir gehen also von einer leichten Positivverschiebung der Ergebnisse aus. Dennoch weisen uns die Ergebnisse Handlungsfelder auf.
Als von allen Seiten positiv wird unsere eingesetzte Lernplattform I Serv bewertet, sowohl in technischer Hinsicht als auch bei der Unterstützung der eigenen Zeitplanung. Die Video-Plattform läuft stabil. Für den Einsatz und die Nutzung von I Serv erreicht die positive Rückmeldung je nach Detailfrage Werte von über 98%.
74% der Schüler_innen sagen, dass ihnen das Homeschooling leicht fällt
74% der Schüler_innen stimmen der Aussage: „Das Lernen zuhause fällt mir leicht.“, ganz oder teilweise zu, 70% können ihre Arbeitszeit (eher) gut einteilen und 60% sind auch zu Hause (eher) motiviert zu lernen. Dieses Ergebnis bewerten wir ausgesprochen positiv. Aufgaben werden mit hoher Zustimmung als abwechslungsreich und verständlich beschrieben. Gleichwohl wird der Umfang der Aufgaben von Schüler_innen auch kritisch gesehen (41%). Wenn mal etwas nicht klappt, bemerken 89% der Schüler_innen, dass die Lehrkräfte (eher) mit Verständnis und Augenmaß reagieren.
Es fällt bei einem Blick auf die Ergebnisse der Eltern-Umfrage aber auch auf, dass die Familien insbesondere der Schüler_innen der Unterstufe stark unterstützend agieren, sei es inhaltlich oder organisatorisch.
Video-Unterricht kann keinen Präsenzunterricht ersetzen
Alle Schüler_innen erhalten sowohl Video-Unterricht als auch Aufgaben zur selbständigen Bearbeitung. Während in den jüngeren Jahrgängen der Video-Kanal auch sehr stark zum Kontakthalten genutzt wird, überwiegt in den älteren Jahrgängen, insbesondere in den Abschlussklassen der inhaltliche Unterricht durch Video-Konferenzen deutlich. Dennoch: Video-Unterricht erreicht nicht ganz die Qualität eines Unterrichts vor Ort.
Hier ergibt sich insgesamt ein sehr unübersichtliches Meinungsbild. Von Seiten der Schülerschaft sind die Gruppen, die mehr, gleichbleibend oder weniger Video-Konferenzen wünschen, ähnlich stark ausgeprägt.
Distanzunterricht gelingt deutlich besser als noch im Frühjahr
Die ganz große Mehrheit aller befragten Gruppen bewertet den Distanzunterricht jetzt als (deutlich) gelingender als bei der ersten Schulschließung im Frühjahr 2020. Die allermeisten Schüler_innen, Eltern, Lehrkräfte und Pädagog_innen freuen sich dennoch darauf, wenn der Unterricht wieder in der Schule stattfindet, weil sie diese Form des Unterrichts in vielerlei Hinsicht als besser empfinden.
Sehr viele Teilnehmende nutzen die offenen Fragen zur Schilderung von Beispielen, persönlichen Eindrücken und von Verbesserungsvorschlägen. Gerade dafür sind wir sehr dankbar, denn diese Darstellungen, wenngleich immer eine Momentaufnahme, vermittelt ein viel plastischeres Bild, als reine Zahlenwerte.
Alexander Pauli, Didaktischer Leiter